Geschichte

Die Geschichte des Kleingärtnervereins „Goldgrube e. V.“ Mainz

Die Gründung des Vereines

Aus der bisher vorliegenden Chronik des Kleingärtnervereins „Goldgrube e. V.“ Mainz aus dem Jahr 1993 ist als Gründungsjahr das Jahr 1923 angegeben. Als Gründungsdatum wurde der 12.05.1923 benannt.

Als sicherer Nachweis für das Jahr 1923 als Gründungsjahr dürfen die – in der Chronik niedergeschriebenen – Erinnerungen[1] der Tochter des maßgeblichen Mitbegründers des damaligen „Kleingartenbauvereins Goldgrube“, Herrn Jean Diflo, sein.  Die Tochter, Frau Anni Finkbeiner, geb. Keßler-Diflo, die beim Interview 78 Jahre alt war, hat ihre Erinnerungen an die Gründungszeit am 12.1.1992 niedergeschrieben (siehe untenstehenden Text). Sie erinnert sich auch an die Personen, die den Verein gegründet haben. Zu den Gründern des Vereins zählten:

  • Diflo Jean[2]
  • Herr Schramm
  • Herr Bierz
  • Herr Praller Aleusius[3]
  • Herr Manns Paul.[4]

 Chronologie des Kleingärtnervereins „Goldgrube e. V.“ 

  • Mai 1923            Gründung des Vereins mit dem Namen „Kleingartenbauverein Goldgrube“
  • 1. Standort: Gelände an der Neumannstraße gegenüber der Kath. Kirche St. Alban
  • 1925:  2. Standort: Gelände hinter dem Stahlberg an der Weichselstraße und bei der kath. Kirche Hl. Kreuz
  •  1928: 3. Standort: Gelände an der Ecke Goldgrube, längs der Adelungstraße (heute Kleingärtnerverein „Flora Moguntia“)
  • 1930: 4. und heutiger Standort: Jägerstraße / Landwehrweg/Geschwister-Scholl-Straße
  • Juni 1931 1. Satzung des Vereins in der JHV beschlossen
  • August 1931 Eintragung ins Vereinsregister der beim Hess. Amtsgericht Mainz unter dem Vereinsnamen: Kleingartenbauverein Goldgrube“
  • bis 31. 7. 1933 Gleichschaltung der Schrebergartenvereine im Deutschen Reich; „Reichsbund der Kleingärten und Kleinsiedler Deutschlands“; Leitung nach dem „Führerprinzip“: die Vorstände der Schrebergartenvereine werden nicht mehr demokratisch gewählt, sondern nur noch ein „Führer“ von der NSDAP ernannt, der dann seinen Vorstand ernennt
  • August 1933 Herr Windisch wird zum „1. Führer“ des Vereins bestimmt
  • Januar 1934 Einweihung des neuen Vereinsheims aus Stein, erbaut von Herr Dilfo und Herr Walter; im 2. Weltkrieg stark beschädigt, aber nach Kriegsende wieder aufgebaut
  • Sommer 1950: Es findet das erste Gartenfest nach dem 2. Weltkrieg statt
  • Mai 1950: Leonhard Brugger wird zum 1. Vorsitzenden des Kleingartenvereins „Goldgrube gewählt“. Er führte das Amt bis 22. Februar 1969
  • August 1952: Erster Generalpachtvertrag zwischen der Stadt Mainz und dem Stadtverband der Kleingärtner für Mainz und Vororte e.V.
  • Dezember 1954: Das von der Stadt Mainz erworbene Grundstück der Gemarkung Hechtsheim, Flur 8 Nr. 317/10 mit 10.406 qm ist in das Pachtverhältnis mit einzubeziehen; die vom Kleingartenverein „Goldgrube“ genutzte Grabenfläche beträgt sodann rund 10.300 qm; Die Jahrespacht wird ab Pachtjahr 1955 auf 525,50 DM festgelegt
  • Januar 1956: Beschluss der Generalversammlung: Der Verein nennt sich jetzt „Kleingartenverein Goldgrube“ e. V.
  • März 1959: Neue Satzung: Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der erste Vorsitzende und dessen Stellvertreter. Jeder von ihnen ist allein vertretungsberechtigt
  • März 1962: JHV: Vereinsbetragserhöhung von 2,– DM auf 2,50 DM
  • 1963: Bau einer Vereinshalle aus Holz in Eigenleistung; bald darauf vollkommen durch Brand zerstört (Brandstiftung?)
  • 1967: Bau des neuen, heutigen, Vereinsheims in Eigenleistung; getauft auf den Namen „Leonhard- Brugger Hütte“
  • Oktober 1968: Gartenanlage „Goldgrube“ wird endgültig als Dauerkleingartenanlage ausgewiesen
  • Juni 1969 Mit der Eingemeindung Hechtsheims in die Stadt Mainz kommt auch das Vereinsgelände in den Verwaltungsbereich der Stadt
  • März 1969: Im Zuge des Ausbaus (Verbreiterung) der Geschwister-Scholl-Straße wird vom Verein Kleingartengelände in Anspruch genommen. Die Entschädigung für den Aufwuchs aus den vier Kleingärten beträgt 455,50 DM.
  • 1971: Erweiterung der Dauerkleingartenanlage „Goldgrube“ an der ehemaligen Jägerstraße; 10 Einzelgärten mit einer Gesamtfläche von 2.810 qm kommen hinzu
  • Juni 1973: 50-jähriges Vereinsjubiläum mit Gartenfest
  • Juni 1978: Die Deutsche Bundespost verpachtet an die Stadt Mainz aus ihrem Gelände Flur 29 Nr. 1/6 – Bauplatz, Landwehrweg – eine Teilfläche von 840 qm; 3 Kleingärten kommen neu zum Vereinsgelände hinzu
  • 1981: Die Gartenanlage wird neu vermessen; Durch die Neuvermessung bekommen die Gärten neue Nummern. 43 Mitglieder haben jetzt einen Stromanschluss; der Preis errechnet sich auf 800,– DM pro Garten; Vereinsfahrt nach Waischenfeld (fränkische Schweiz); auf dem Gelände des Kleingartenvereins Goldgrube findet ein Preisschießen statt
  • 1982: Bau einer neuen Toilettenanlage in Eigenleistung; der Müllplatz wird mit einem großen Drahtzaun umgeben
  • 1983: 60-jähriges Vereinsjubiläum (ohne akademische Feier) wird zusammen mit dem Gartenfest veranstaltet; am 1. April tritt das Bundeskleingartengesetz in Kraft; der Ausbau der Vereinshalle ist abgeschlossen; die Stromanschlüsse sind auf 50 gestiegen, Anschlusskosten 770,– DM
  • 1984: Ab 1. Januar müssen bauliche Veränderungen beim Vorstand eingereicht werden; der Verein schaffte eine neue Motorspritze an; eine Holztrennwand in der Vereinshalle wird erstellt; Einbau von vier Deckenlautsprechern; Kreppelkaffee wird weitergeführt
  • 1985: Der Fußboden in der Vereinshalle wird unentgeltlich erneuert; 67 Gärten sind an den Strom angeschlossen; es werden neue Wasserzähler mit amtlicher Beglaubigung angeschafft; die neue Pachtflächenberechnung wird durch das Vermessungsamt durchgeführt. Johann Autenrieth und Eugen Vetter werden zu Ehrenmitgliedern ernannt
  • 1986: Am 1. April tritt die neue Gartenordnung des Stadtverbandes der Kleingärtner e. V.  Mainz in Kraft; 69 Gärten sind jetzt an das Stromnetz angeschlossen; die Arbeiten zum Neubau der Toiletten mit Wasserspülung sind abgeschlossen
  • April 1990: Josef Finkbeiner wird zum Ehrenmitglied ernannt
  • August 1990: Busfahrt der Mitglieder in den Westerwald
  • 1991: Beitragserhöhung auf 4,– DM monatlich; Baumaßnahmen durchgeführt:  neue Theke in der Vereinshalle; neue Zäune an den Wegen angebracht; Fenster in der Vereinshalle werden ausgebessert; die Toiletten werden mit einer neuen Heizung versehen
  • 1993: 70-jähreiges Vereinsjubiläum; der 1. Vorsitzende Hans Schmandt erstellt eine Chronik zum Jubiläum; Omnibusfahrt nach Heidelberg und in den Odenwald mit Abendeessen in Hechtsheim als Ausklang
  • 1994: Holzsichtschutzwände längs der Geschwister-Scholl-Straße werden vom Amt für Grünanlagen genehmigt. Herr Silz ist Fachberater des Vereines; Busfahrt nach Bonn zur BUGA
  • 1995: Neue Satzung von der Mitgliederversammlung verabschiedet
  • 1996: Umbau des Bierausschankes; neue Lautsprecher im Vereinshaus; Kauf eines Bürocontainers
  • 1997: Fußboden des Vereinsheims wird erneuert
  • 1998: 75-jähriges Bestehen des Vereins wird gefeiert; Gartenfest mit besonderer Unterhaltung veranstaltet; Weinprobe; Busfahrt nach Grainau; ein neuer Grill wird gespendet
  • 2000: ab 1.1. wird der monatlicher Vereinsbeitrag wird von 4,00 DM auf 6,00 DM erhöht; Herr Hans Schmandt wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Das Amt für Grün- und Naturschutz der Stadt spendet 50 Sträucher im Wert von 400 DM
  • 2002: Einführung des EURO: Anpassung der Mitgliederbeiträge und der Entgelte für Arbeitseinsatz; Auch der Stadtverband passt die Mitgliedsbeiträge an;  die neue Gartenordnung wird im Januar in de JHV an die Mitglieder verteilt; Erweiterung des Grills; die Holzumwandung dort durch Steinmauer ersetzt; Bierausschank gefliest
  • 2003: 80-jähriges Bestehen des Gartenvereins; die Wasseruhren und die                     Zuleitung der Stadt bis zum Gesamtabstellhahn werden stichprobenartig auf Genauigkeit überprüft
  • 2004: Neue Pacht der Stadt Mainz für die Pflege des Rasengrüns und für den Winterdienst, 30 Cent pro m2
  • 2005: Vor dem Steinhaus wird eine neue Pergola mit Überdachung gebaut (Regenschutz); für das Gartenfest wird ein 6 x 9 m großes Festzelt angeschafft
  • 2006: Aus Gründen der gestiegenen Müllbeseitigungskosten wird am Container kein Müll mehr entgegengenommen; der Müll kann bei der städtischen Abfallentsorgung am Henkackerweg entsorgt werden
  • 2007:  Jahresprämie für die Grundversicherung erhöht sich von 24 EUR auf 25 EUR
  • 2010: Kurs im Obstbaum- und Strauchschnitt im Kleingartenverein von Fachberatern des Stadtverbandes durchgeführt
  • 2014: Die Stadt Mainz vermisst die Flächen der Gartenanlage neu. Dadurch ergeben sich Mehrkosten für die Vereine
  • 2015: Die Stadt Mainz kündigt an, dass sie alle Umlagen auf die Pächter umlegen möchte
  • 2016: Die Stadt erhebt Klage gegen den Stadtverband, um Ihre Forderungen durchzusetzen; Vergleich zwischen Stadt und Stadtverband; die Stadt muss die geleisteten Stunden dem Stadtverband nachweisen
  • 2017: Die Kosten für die Arbeiten des Grünamtes der Stadt Mainz an der Gartenanlage werden per Beschluss der Mitgliederversammlung anhand der Gartenanzahl berechnet und auf die Pächter umgelegt.
  • 2017: Frühschoppen wird eingestellt
  • 2019: Sommerfest und Oktoberfest finden statt.
  • 2020/2021: Wegen der Corona-Epidemie werden keine Veranstaltungen in Verein durchgeführt
  • 2022: Es findet wieder ein Oktoberfest statt 

[1] Ebd. S. 83-85 (gemäß Durchzählung der Blätter in der Chronik)

[2] Diflo, Johann; Arbeiter, Heringsbrunnenweg 21, Mainz (In: 1924/25 Adreßbuch der Stadt Mainz und der eingemeindeten Orte: Kastel mit Amöneburg. Kostheim, Mombach und Zahlbach, Verlag J. Diemer, Mainz; StA MZ)

[3] Praller, Alois; Brauer, Pfaffengasse 10, Mainz (In: 1924/25 Adreßbuch der Stadt Mainz; StA MZ)

[4] Manns, Paul Albert; Maschinist, Gaugasse 32, Mainz (In: 1924/25 Adreßbuch der Stadt Mainz; StA MZ)

Lageplan KGV-Goldgrube